Der Geruch des Waldes – the scent of forest

Claudia Keil-Werner steht entspannt in einem sonnendurchfluteten Wald, schließt die Augen und atmet tief ein. Die Sonnenstrahlen fallen durch die hohen Bäume und erzeugen eine friedliche, naturverbundene Atmosphäre.

Wie der Geruch des Waldes schon nach 10 Minuten positive Auswirkungen auf unseren Stresslevel und unser Wohlbefinden hat.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass für diesen Effekt die Terpene, bioaktive Pflanzenstoffe, mittverantwortlich sind. Über diese Botenstoffe kommunizieren die Bäume über die Luft miteinander. In der Natur gibt es weit über 8.000 verschiedene Terpene, im Wald selbst sind es allein hunderte.

Forscher haben herausgefunden, dass diese Terpene (bioaktive Botenstoffe der Bäume)  auch auf das menschliche Immunsystem wirken.

Unsere Immunabwehr wird signifikant gestärkt und die Anzahl der natürlichen Killerzellen, die uns vor Tumoren und Viren schützen, erhöht. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass ein 4-stündiger Waldaufenthalt die Anzahl der natürlichen Killerzellen im Körper um 40 % erhöht. Erst nach rund einer Woche ebbt dieser Effekt ab.

Aber auch nach kürzeren achtsamen Aufenthalten im Wald profitieren wir von den direkten Effekten der Waldluft:

Studien belegen, dass bereits ein kurzer Aufenthalt von 20 Minuten im Wald messbare positive Effekte auf den Körper hat:

  • Das Stresshormon Cortisol reduziert sich bereits nach 20 Minuten deutlich – unser Nervensystem entspannt
  • Der Parasympathikus (Nerv der Ruhe) wird aktiviert, Körper und Geist können regenerieren
  • Stress wird insgesamt besser bewältigt
  • Blutdruck und Puls regulieren sich ( besonders erhöhter Blutdruck pendelt sich auf ein niedrigeres Niveau ein)
  • Gefühle von Angst und Depression werden gemindert
  • Unser Energielevel steigt
  • Wir kommen zur Ruhe und schlafen besser

Nimm dir einige Minuten Zeit, um einmal bewusst ein- und auszuatmen. Waldluft ist wie ein Heiltrunk zum Einatmen!

Die signifikante Wirkung von Waldluft auf uns Menschen zeigt, wie eng wir mit der Natur verbunden sind – und als Teil dieser zu begreifen sind. Haben wir doch über 99 % unserer Evolutionsgeschichte in natürlichen Umgebungen verbracht. Wie schon Gary Snider sagte: „Nature is not a place to visit – it’s home“